Kennst Du dieses Gefühl, einfach nur noch rauszuwollen?

Bereits als Kind wollte ich das platte Land mit all seiner Ruhe, dem sommerlichen Geruch von gemähtem Gras und Misthaufen gegen die pulsierende Großstadt und das Leben in Bars, Restaurants und Galerien eintauschen. Doch so richtig erklären konnte ich mir das kleine Bisschen „Christoph Kolumbus“, das in mir zu stecken scheint, nicht. Mittlerweile sind weit mehr als fünfzehn Jahre vergangen, seitdem ich mein Heimatdorf in Richtung Oldenburg verlassen habe. Während all der Jahre hatte ich das große Glück, dass ich viele spannende Orte dieser Welt bereisen durfte, und der innere Drang, immer in Bewegung sein zu müssen, hat sich zumindest etwas gelegt. Vielleicht ist es aber auch nur die Ruhe vor dem Sturm, schließlich plane ich gerade, Deutschland mit einem „One-Way-Ticket“ in Richtung New York City zu verlassen, um für mindestens 31 Tage lang den „Big Apple“ aus einer anderen Perspektive zu erleben. Und doch, bei all dem Reisefieber, liebe ich es, nach Hause zu kommen. Das umgebaute Bauernhaus meiner Eltern befindet sich am Rande der kleinen Ortschaft Hechthausen, zur Oste hin gelegen. Hier gibt es nicht nur jede Menge Platz, sondern auch viel Freiraum für die verrücktesten Ideen und Projekte …

Als Bieneninvestor zu jeder Menge Gold

Bereits während meiner Kindheit habe ich gelernt, was es bedeutet „mit anzupacken“, schließlich hat meine Familie schon immer Tiere gehabt. Eines der für mich wohl spannendsten Projekte ist das Arbeiten mit Bienen. Den Stein ins Rollen gebracht hat meine kleine Schwester, die unbedingt ihren eigenen Honig produzieren wollte – und so sind wir vor zwei Jahren mit nur einem Bienenvolk gestartet. Völlig fasziniert von der Bienenhaltung würde ich mich heute als „Bieneninvestor“ bezeichnen. Nachdem die ersten Honiggläser bereits wenige Tage nach der Abfüllung weg waren, haben wir uns als Familie dazu entschlossen, das „Projekt Bienen“ auf weitere Völker auszuweiten und alles ein wenig „professioneller“ anzugehen. Also musste ich nicht nur lernen, wie man mit Smoker und Stockmeißel umgeht oder was königliche Weiselzellen sind, sondern auch, wie viel Arbeit notwendig ist, um den gewonnenen Honig zu schleudern und abzufüllen.

Neben dem leckeren Honig, der am Ende dabei rauskommt, ist es vor allem das Eigenleben der Bienen, das mich von Anfang an fasziniert hat. Im Gegensatz zu anderen Haustieren ist es nicht möglich, Bienen zu „erziehen“, sodass ich zur Ruhe kommen und mich den Gegebenheiten der Natur regelrecht anpassen muss. Gerade in Bezug auf meinen sonst eher hektischen Alltag ist das eine willkommene Abwechslung.

Vom Weinliebhaber zum Hobby-Winzer mit eigenem Château

Ebenso kulinarisch wie spannend hat sich auch mein zweites Landprojekt entwickelt: Seit vielen Jahren interessiere ich mich für die Welt des Weins und hatte schon so manches Mal bei eBay-Kleinanzeigen sowie auf dem Immobilienmarkt nach Weingütern zum Kauf Ausschau gehalten, nur um jedes Mal das Vorhaben am Ende als „Spinnerei“ abzutun. Doch es kam, wie es kommen musste…

Die Idee ließ mich einfach nicht los, sodass ich den alten Obsthof unseres Nachbarn, der an das Grundstück meiner Eltern angrenzt und einen fantastischen Blick auf die Mühle „Caroline“ bietet, zu einem kleinen Weinberg umfunktioniert habe. Mit anderen Worten: Nach all den Jahren als Weinliebhaber bin ich mittlerweile zu einem waschechten Hobbywinzer mutiert.

Dabei verfügt mein selbsternanntes „Château Canard d’Granz“ über zwanzig Rebstöcke, bestehend aus den Sorten Regent und Solaris. Doch schon jetzt gibt es Pläne für den weiteren Ausbau, sodass ich im kommenden Frühjahr meinen Weinberg – dem Weingesetz entsprechend – auf die maximale Anzahl an Rebstöcken, die ich als Hobbywinzer haben darf, ausbauen werde.

Ziel ist es, einen Weißwein beziehungsweise einen Rotwein für den Eigenbedarf herzustellen, der sich voller Genuss trinken lässt und nicht nach abgestandenem Essig schmeckt. Schließlich heißt für mich „nach Hause kommen“ auch immer Grillfest, gute Laune, jede Menge Geselligkeit und ein gutes Schlückchen.

Kim-Christopher Granz, kurz Kim genannt, ist Gründer des erfolgreichen Online-Portals DESIGNLOVR. Er ist Experte in Design und Digital Marketing … und er ist absoluter Sportfanatiker. Geboren und aufgewachsen in einer digitalen und von Medien gesättigten Welt, hat er schnell gelernt, dass es im Leben nicht darauf ankommt wer man ist, sondern wer man sein will. Wenn Kim aus beruflichen Gründen nicht irgendwo auf der Welt unterwegs ist, pendelt er zwischen seiner Stadtwohnung in Oldenburg und seinem ländlichen Wohnsitz Hechthausen in Niedersachsen.