(Titelfoto: Copyright Ulrike Schacht) Ich kam gerade zurück von meiner Feld- und Wiesentour mit Phely, meiner Irish-Setter-Hündin, als Kerstin Rubel am Tor unseres niedersächsischen Resthofes stand. Wir kannten uns bis dato nicht persönlich, hatten aber schon oft miteinander telefoniert, gemailt – und uns dann verabredet.


Ich hatte zu Recherchearbeiten für meinen Landblog nach Informationen gesucht, die dokumentieren, dass es immer mehr Menschen gibt, die der Stadt den Rücken kehren und sich alternativ eine Bleibe auf dem Land suchen. Dabei stieß ich auf einen kleinen Film im WDR, der über Kerstin berichtete und ihrer Entscheidung von Köln in einen ländlichen Ort mit einer Handvoll Häuser zu ziehen, um dort die ehemalige elterliche Hof-Scheune zu ihrem Wohnhaus umzubauen. Also schrieb ich ihr eine E-Mail, um mehr von ihr zu erfahren.

Kerstin wiederum hatte daraufhin meinen Landblog entdeckt, war begeistert und rief mich eines Tages an, um mir ihr neuestes Projekt vorzustellen: Sie wollte ein Buch über Frauen schreiben, die ihren Traum vom Leben auf dem Land verwirklicht haben … und ich sollte eine dieser Frauen sein.

„Aber mit der Zeit entdeckte ich, dass ‚auf dem Land‘, was auch immer das so genau sein soll, ganz außergewöhnliche Frauen leben. Ich lernte einige von ihnen kennen, mal beruflich, mal privat, zog umher, knüpfte Kontakte, war überwältigt von der Vielseitigkeit und Tiefe, auf die ich traf.“ (Auszug aus dem Vorwort v Kerstin Rubel)

 

So kam es zu der Verabredung. Es war ein Sommertag wie im Bilderbuch. Wir saßen am Gartentisch im Schatten der alten Bäume und sprachen über Schicksal, Zufall und darüber, wie das Leben manchmal so spielt. Einen ganzen Nachmittag lang. Denn im Laufe des Gespräches ergaben sich so viele Gemeinsamkeiten und es gab so viel zu erzählen, als würden wir uns schon immer kennen. Tja – und daraus ist dann eine von zwanzig Land- beziehungsweise Liebes-Geschichten geworden.

Allesamt eingebettet in ein wunderschönes Buch mit dem Titel „Gekommen, um zu bleiben“, dass über unterschiedliche Land-Unternehmerinnen berichtet, die (wie ich) irgendwann den Schritt gewagt und aufs Land gezogen sind, um sich dort ein neues, zeitgemäßes Land-Leben aufzubauen.

Foto : Copyright Ulrike Schacht

Als Regina ihre rote Gartenpforte hinter sich schließt, da kommt sie aus dem Moor. Zwei Stunden war sie dort. Zwei Stunden, in denen sie mit Phely, ihrem Irish-Setter, umherstreifte und niemanden traf. Wie so oft. „Seit ich auf dem Land wohne, bin ich mir selbst viel näher“, erzählt sie. „Mein Leben bekam eine ganz andere Qualität.“ Das sagt eine, die auf Sylt, in Brüssel, Hamburg und Düsseldorf lebte, die mit ihrer PR-Agentur internationale Luxus- und Lifestyle-Marken vertrat und mit aller Selbstverständlichkeit ihre Wochenenden, ihre Urlaube durcharbeitete. 25 Jahre lang. (Auszug aus dem Buch „Gekommen, um zu bleiben“.)

Die Autorin

Kerstin Rubel trennte sich nach zehn Jahren von ihrer selbst gegründeten Agentur in Köln und zog 2013 von der Großstadt aufs Land. Dort baute sie eine Scheune zu ihrem Büro- und Wohnhaus um und von hier aus wirkt sie seither als Autorin, Konzeptionerin und Produzentin von Büchern und  redaktionellen Medien.

„Als ich aufs Land zog, da ahnte ich nicht, dass ein Buch dabei herauskommen sollte. Ich sehnte mich einfach nach Stille, Weite, Schönheit, viel weniger Reizen, viel mehr Platz im Kopf und im Leben. Ich träumte mich in eine einsam gelegene Scheune, die ich zu meinem neuen Lebensraum ausbauen wollte. Und so kam es. 2013 verließ ich die Stadt und damit die Städter, die Menschen, zu denen ich so lange gehört hatte.“ (Auszug aus dem Vorwort v. Kerstin Rubel)

Foto Copyright ©Ulrike Schacht

Kerstin Rubel – Copyright Nadira Arkoumanis

„Gekommen, um zu bleiben“ v. Kerstin Rubel. Fotos (inklusive das Titelfoto):  Ulrike Schacht. Erschienen am 22. Februar 2022 im Callwey Verlag. 224 Seiten.

Wenn ihr mehr über Kerstin und ihrem Leben auf dem Land erfahren möchtet, dann könnt ihr das hier auf meinem Blog unter ihrem Gastbeitrag „Für den Moment fühlt es sich hier richtig an“ nachlesen.