Kein Zweifel – wieder ein Obstjahr. Wobei, nicht so ganz. Denn aufgrund der ‚Kalten Sophie‘ im Mai mussten wir dieses Jahr ohne Mirabellen und ohne Pflaumen auskommen. Unser Nachbar, ein Hof weiter, hatte mehr Glück, denn seine Pflaumenbäume haben ein klitzekleines bisschen später geblüht – und tragen wunderbare Pflaumen.

So ist das eben. Dafür hat sich unser Birnenbaum dieses Jahr enorm ins Zeug gelegt. Ergebnis: Birnen über Birnen. Da heißt es: Ärmel hochkrempeln und loslegen mit sammeln, schälen, vorbereiten. Das lässt sich auch nicht auf die lange Bank schieben, denn die Wespen lieben Birnen. Da lautet die Devise: Wer zuerst kommt, genießt zuerst.

Nun ist es nicht so, dass unsere Birnen die Größe von ‚normalen‘ Birnen haben, sondern sehr, sehr klein sind (eher wie Kochbirnen). Geschmack ist prima, Konsistenz ist prima – aber eben klein. Also nicht so wie „schäle ich mal zwanzig Birnen, und schon kann ich anfangen mit der Zubereitung“ – das lassen unsere Birnen nicht mit sich machen. Die zu schälen und zu verarbeiten ist richtig Arbeit. Aber nichts desto trotz – das Ergebnis zählt und ist die leckere Belohnung für beste Birnenmarmelade, feinstes Birnenmus und Birnenkompott. Wer sagt’s denn.

Ach ja, warum die Überschrift „Birnen ist nichts für Weicheier“? Es gibt einen wunderbaren Artikel von der Journalistin Claudia Tieschky (Süddeutsche Zeitung), die zu einem Birnbaum gekommen ist wie die Jungfrau zum Kind. Wer also Lust hat, ein wenig zu schmunzeln und nachlesen möchte, wie andere Menschen mit ihrer Birnenernte umgehen, der tippt einfach auf den nachfolgenden Link: https://sz.de/1.4109510

Und für alle Birnenliebhaber – hier mein Rezept für Birnenmarmelade:

1 kg Birnen I 500 g Gelierzucker 2:1 I 2 Päckchen Vanillezucker I 1 Zitrone

Birnen waschen, schälen, entkernen. In kleine Stücke schneiden. Die Birnen und den Saft einer Zitrone, dem Gelierzucker und dem Vanillezucker in einen Topf zum Kochen bringen und 4 Minuten sprudelnd kochen lassen. Dann mit dem Mixstab pürieren.

Sofort in Gläser abfüllen, verschließen und die Gläser noch ein paar Minuten auf dem Deckel stehen lassen.